Schwäbische Redensarten, Sprüche und Kinderreime
Schwäbische Sprüche und Redensarten
Glodza wia a Kuah uff dr Woid wenns blitzged.
A Leich em Obrland isch ällaweil no luschtigr as wia d Fasnet en Schtuaged.
Gemeint ist mit "Leich" der Leichenschmaus.
Liaga, dass es uff koi Kuahaut goht.
Liabr en Ranza vom Frassa, as wia en Buggl vom Schaffa.
Liabr da Maga vr'renka, as wia em Wirt ebbes schenka.
Der hanged do wia Schalla Sechsa! (Karo Sechs)
Oh je, oh je, hed e meh, no miesd e it soviel schaffa! (Schwäbischer Seufzer)
A gscheids Sipple hot no koim Domma (it) gschadet! (Teils auch ohne die doppelte Verneinung zu hören.)
Wenn i mein Grauthafa ibr dei Fuir schtella daff, no dasch du drfir dei Floisch au em meim Graut kocha. Listiger schwäbischer Sparvorschlag
Dr Schneidr vo Ulm hots Fliaga brobiert, dr Deifl hot an en Donau nei gfiahrt!
Noch heute kennt fast jeder Schwabe diesen ungerechten Spottvers über den Ulmer Flugpionier Albrecht Ludwig Berblinger (*1770 †1829).
Der werd au no katholisch.
I saa noi, ha-a sa i!
Descht gjuggd wia gschpronga! Das ist egal (gehüpft wie gesprungen)!
Drugga / Ziah / Schlah wia a Molle.
Drücken / Ziehen / Schlagen wie ein Verrückter. (Die Herkunft/Bedeutung des Wortes "Molle" ist unklar -> Ochse?)
Fressa wia a Schagg.
Fressen wie ein Vielfraß. (Die Herkunft/Bedeutung des Wortes "Schagg" ist unklar)
Em Viereck romschla.
Prügelei, bei der eine Seite chancenlos ist. (Auf was sich das Wort "Viereck" bezieht, ist unklar. Der Ursprung könnte etwa im Boxsport, in einer abgesteckten Kampffläche bei einem mittelalterlichen Gottesurteil (Gerichtskampf), oder bei einer Rauferei in einem Gebäude zu suchen sein.)
Dr sall ka mr doch uf Kirweih komma!
Hat etwa die Bedeutung von: Der kann mich mal! (Kirchweih war wohl früher das Ende des Arbeitsvertrages von Knechten und Mägden mit einem Bauern.)
Guad em Senga!
Verballhornung von "Guad em Senn!" - "Gut im Sinn!", vielleicht auch "Gott im Sinn!". Oft zur Bekräftigung einer Übereinkunft oder als Abschluß eines Gespräches bzw. zur Einleitung einer Verabschiedung verwendet.
Verre mit de Derre, hendre mit de Mendre!
Aufforderung an eine Menschenmenge nach vorne zu kommen bzw. weiter zu gehen.
Nix gsait isch gnua globed!
Motto sehr vieler Schwaben.
Der (odr dia) heiled Rotz ond Butza.
Wenn ein Kind fürchterlich weint.
Was Deifls nei... (bspw. "dod der do?")
Was zum Teufel... (bspw. "tut der da?")
Schwäbische Kinderreime
Rengeles rengeles Roia
D Mädla gand en Moia
D Buaba gand end Haselnuß
Schreied alle "Husch Husch Husch!"
(Kinderreim)
S' rangeled ond schneieled ond Baura fihred Mischt
Hocked uff da Waga nauf ond schreied 'Hott' ond 'Wischd'!
(Kinderreim)
Anna Mogga Diebale
Wia macht ma au da Käs?
Ma dod en a Kiebale
Ond riaht en mit em Fiedale
Drom isch dr Käs so räs!
(Käseherstellung)
Iß was, wirsch was, kama de zom Steahla schicka! (Aufforderung an Kinder)
Enne menne dubba denne, dubba denne dalia, ebbe babbe bimbio, bio bio buff! (Auszählreim der Kinder)